Obwohl unser Feuerwehrhaus, 1953 erbaut, im Jahre 1987 generalsaniert wurde und 1999 nochmals einen neuen Garagenboden bekam, wurden die bautechnischen Mängel immer eklatanter. Risse in der Mauer, desolate Fassade, ein unbrauchbarer Schlauchturm und nur mehr sehr schwer zu öffnende Garagentore waren nur einige der Probleme, mit denen wir zu kämpfen hatten.
Mit dem Ankauf unseres neuen TLF 1000 im Jahre 2002 wurde es das erste Mal so richtig knapp in unserer Garage. In der kleinen Fahrzeughalle mussten sämtliche Spinde für die Einsatzmannschaft (über 40 Spinde) und zwei Einsatzfahrzeuge untergebracht werden. Aber spätestens 2007, als mit dem MTF (Mannschaftstransportfahrzeug) ein drittes Einsatzfahrzeug in den Dienst gestellt wurde, war es definitiv zu eng. Oft mussten erst die Fahrzeuge aus der Garage gefahren werden, damit sich die Kameraden umziehen konnten. Das ergab einen zusätzlichen Stress und führte zu manch gefährlicher Situation. Natürlich verbesserte sich auch der bauliche Zustand unseres Rüsthauses nicht. Es bestand somit Handlungsbedarf.
Um auf diesen Zustand hinzuweisen, berief OBI Podlisca Roland am 3. April 2009 die erste Sitzung zum Thema „Feuerwehrhaus“ ein. Daran nahmen die damaligen Gemeindevertreter Bürgermeister Hermann Pferschy, Vizebürgermeisterin Regina Hagenauer, Ortsvorsteher Reinhard Ritter und Vertreter der Feuerwehr in Person von Ortsfeuerwehrkommandant OBI Roland Podlisca, Leiter des Verwaltungsdienstes V Horst Karner und Verwaltungswart für Finanzen HLM Heinz Kurtz teil.
Zu dieser Zeit ging man noch von einem Neubau des Feuerwehrhauses aus. Es wurden die Vor- und Nachteile der verschiedenen Standortmöglichkeiten diskutiert, die notwendige Größe des neuen Feuerwehrhauses war ebenso ein Thema wie die mögliche Finanzierung. In den nächsten Jahren wurden Gespräche mit der OSG und der Eisenstädter Siedlungsgenossenschaft geführt. Auch wurde seitens der Gemeinde mit Grundstückseigentümer über einen Verkauf von Baugrund verhandelt.
Diese Gespräche zogen sich über mehrere Jahre und die Wahrscheinlichkeit, dass die FF Buchschachen ein neues Feuerwehrhaus bekommt, schwand immer mehr. Das endgültige Aus für den Neubau kam seitens der Gemeinde, die Finanzierung konnte nicht auf Schiene gebracht werden. So einigten sich alle Beteiligten auf einen Garagenzubau für unser TLF und die neuerliche Sanierung des Altbestandes. Nach Rücksprachen mit dem Landesfeuerwehrkommando, der Burgenländischen Landesregierung und der Gemeindevertretung stand die Finanzierung. Die von unserem Bauleiter und gleichzeitigen Kommandantstellvertreter BI Norbert Benedek errechneten Baukosten von ca. € 120.000,-- wurden wie folgt aufgeteilt: € 40.000,-- die Gemeinde, € 37.500,-- das Land Burgenland und € 42.500,-- wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Buchschachen aufgebracht.
Nachdem alle Formalitäten erfüllt waren, konnte endlich mit den Bauarbeiten begonnen werden. Am 3. November 2013 war der Spatenstich für den Zubau der Garage. In diesem Herbst konnte noch die Bodenplatte betoniert werden. Im darauffolgenden Jahr wurde, sobald das Wetter es erlaubte, mit den Arbeiten begonnen. Wir hatten uns vorgenommen, wo immer es möglich ist, selbst Hand anzulegen. Aber auch von der Ortsbevölkerung bekamen wir Hilfe. Viele freiwillige Helfer (darunter sogar unser Bürgermeister) boten ihre Hilfe an und so schritt der Rohbau schnell voran. Sobald dieser abgeschlossen war, konnte das Dach aufgeschlagen werden. Als nächstes wurde die Stützmauer zum Nachbargrundstück errichtet und mit den Wasser- und Elektroinstallationen begonnen. Am Ende des Jahres war es so weit, nachdem noch der Innenputz angebracht wurde, konnte am 31. Oktober 2014 unser TLF sein neues Zuhause beziehen.
Im darauffolgenden Jahr begannen wir mit der Sanierung des Altbestandes. Der Schlauchturm wurde seiner ursprünglichen Bestimmung entfremdet und umgebaut. Es wurde eine Zwischendecke eingezogen, im Erdgeschoß wurde ein Handwaschbecken angebracht. Ebenfalls wurden zwei große Nirostabecken für die Atemschutzmaskenpflege installiert. Darüber befindet sich ein kleines Lager für unseren Gerätemeister. Im alten Bad wurden Pissoires untergebracht und der Schlauchturm wurde verblecht.
Der Boden in der alten Fahrzeughalle wurde ebenso erneuert wie die Fenster und die Garagentore. Neu hinzugekommen ist eine Türe auf der Rückseite, um den Einsatzkräften den Zugang von der Rückseite des Gebäudes in beide Fahrzeughallen zu ermöglichen. Dort befinden sich auch die Parkplätze der einrückenden Feuerwehrmänner. Dies ist aus Sicherheitsgründen notwendig, damit sich die eintreffenden Feuerwehrmänner und ihre Fahrzeuge nicht mit den ausrückenden Einsatzfahrzeugen überkreuzen. Die neuen Garagentore, die Beleuchtung in den Fahrzeughallen und die beiden Eingangstüren an der Rückwand wurden so programmiert (über die SSES – Sirenensteuerendstelle), dass sie sich öffnen bzw. das Licht angeht, sobald ein Alarm eintrifft. Das hat den Vorteil, dass kein Feuerwehrmann im Einsatz mehr einen Schlüssel benötigt, um ins Feuerwehrhaus zu kommen, beim Eintreffen alle Ausfahrtstore der Einsatzfahrzeuge geöffnet und die Garagen, in denen man sich das Einsatzgewand anzieht bzw. die Autos besetzt werden, schon beleuchtet sind.
Den Abschluss machten dann die Malerarbeiten im Haus, die Gestaltung der Fassade sowie die Asphaltierungsarbeiten rund ums Haus. Nachdem alles gründlich gereinigt und auf Hochglanz poliert wurde, konnte am 17. September 2016 unter großer Anteilnahme vieler Ehrengäste, Gästefeuerwehren und vor allem der Ortsbevölkerung das Feuerwehrhaus eingeweiht werden.
Bei diesem Bau leisteten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und ihre freiwilligen Helfer nahezu 1.800 Stunden. HFM Koller Gerald, HLM Teubel Herbert und HLM Schaden Alfred (sie brachten die meisten Stunden auf) konnten beim Festakt als sichtbares „Dankeschön“ eine Florianistatue überreicht werden. Unserem „Bauleiter“ und Kommandantstellvertreter BI Norbert Benedek (er hat neben der Arbeit auf der Baustelle auch noch unzählige Stunden bei der Planung, Einteilung, Materialbestellung, usw., aufgebracht) konnte auf Ansuchen des Kommandos der Freiwilligen Feuerwehr Buchschachen für diese besonderen Dienste die Verdienstmedaille des burgenländischen Landesfeuerwehrverbandes in Bronze überreicht werden.
Wir möchten uns auf diesem Wege bei allen Sponsoren, Förderer, Freunden und Partnerfirmen und vor allem bei allen freiwilligen Helfern für die geleistete Arbeit und ihre Unterstützung bedanken. Ein Dank ergeht natürlich auch an alle Partner/innen und Familien unserer Kamerad/innen, die in dieser Zeit etliche Stunden auf ihre Partner/innen verzichten mussten.